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Unser Beitrag ist gefordert


Die Politik wird sich nicht ohne Druck aus der Gesellschaft bewegen. Der Gesetzgeber wird jedoch nicht tätig werden, solange der Willen der Gesellschaft nicht erkennbar wird, ihrerseits einen Beitrag zum Schutz der Privatheit und Verhinderung des Missbrauchs des Cyberspace zu leisten. Dies muss auf drei Ebenen passieren:
  • Offene Systeme (opensource software) sind die Grundlage für Kontrollierbarkeit. Erst wenn der Programmcode von Betriebssystemen und Anwendungsprogrammen offengelegt wird, kann Software wirkungsvoll auf Hintertüren und versteckte Schadfunktionen geprüft werden. Im Rahmen der Kampagne werden wir Workshops anbieten, um durch Anleitung und Schulung die Schwelle zum Umstieg weiter zu reduzieren. In unserer Hand liegt es, als KonsumentInnen einen Markt für Produkte entstehen zu lassen, die bereits mit einer kompletten Grundausstattung offener Software ausgeliefert werden.
  • Wahlmöglichkeiten innerhalb eines Angebots alternativer Dienste bieten die Voraussetzung für die Abkehr von den derzeitigen monopolistischen sozialen Netzen, Suchmaschinen, Clouds, Appstores. Eine Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen bieten heute bereits Email-Konten, Upload-Speicherplatz, Webhosting etc. mit einem transparenteren Sicherheitskonzept an. Das FIfF wird Hilfestellung bei der Auswahl anbieten. Als KundInnen können wir darauf hinwirken, dass sich die Unternehmen freiwillig regelmäßigen Sicherheitsaudits unterziehen und dass die dazu erforderlichen öffentlichen Kontrollinstanzen etabliert werden.
  • Digitaler Selbstschutz ist eine Sofortmaßnahme. Er sollte so selbstverständlich werden wie das Anbringen eines Sicherheitsschlosses an der Wohnungstür. Auch hier wieder obliegt es der Käufergemeinde, eine Grundausstattung an Mitteln für den digitalen Selbstschutz bereits bei der Auslieferung von Neugeräten zu erwarten (kein Vermieter wird heute eine Wohnung ohne Türschloss anbieten ...). Bis dies erreicht ist, kann mit bereits heute erreichbaren Werkzeugen begonnen werden, wenigstens mit den einfachsten. Auch wenn gegen aktive Ausspähung vermutlich alle uns realistischerweise verfügbaren Mittel versagen, erschweren 'Hausmittel' zumindest die passive Ausspähung. Aufwändiger, aber auch wirkungsvoller ist die Email-Verschlüsselung. Erforderlich ist die Installation der Verschlüsslungssoftware auf beiden Seiten der Kommunikation. Für Verbreitung muss daher geworben werden. Mit 'Cryptoparties' trägt die Kampagne dazu bei, dass Installation und Handhabung leicht gemacht werden.
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